ENTROPIA – Von den Zeichen der Irreversibilität

Samstag, 4. Mai 2024 – Sonntag, 7. Juli 2024

Rosa Barba, Vanessa Billy, Jérémie Gindre, Val Minnig, Adrien Missika, Kilian Rüthemann und ein Beitrag von Robert Smithson

Kuratiert von Simone Neuenschwander


Die Gruppenausstellung beschäftigt sich mit dem Konzept der Entropie, was auf Griechisch unter anderem «Umwandlung» meint. 

Entropie ist ein Begriff, der in verschiedenen Kontexten verwendet wird, darunter die Thermodynamik. Allgemein steht die Entropie als Mass für die Unordnung, die innerhalb eines Systems zunehmen kann. Die Entropie ist ein Prozess, der unumkehrbar ist und sich auf ein allmähliches Gleichgewicht zubewegt. Ein anschauliches Beispiel ist das Mischen von zwei Farben, wobei die ursprünglichen Farben nicht mehr genau wiederherzustellen sind. Entropie ist auch in der Natur zu finden, in der Prozesse wie Verwitterung, Erosion und ökologische Veränderungen den Verfall und die Transformation vorantreiben.

Die Entropie als Mass der Irreversibilität hat vor allem den amerikanischen Künstler Robert Smithson (1938-1973) interessiert, der den Begriff auf ökonomische Prozesse übertragen hat. Er ging von einem in der Natur vorhandenen Prozess der Entropie aus, während gleichzeitig der ökonomische Fortschritt durch Ausplünderung der natürlichen Ressourcen die Zerstörung der Erde noch beschleunigt. Mit entsprechendem Material (Steine, Erde, Holz) wollte Robert Smithson zum Beispiel in seinen «Earthworks» im Aussenraum Anfang der 1970er-Jahre entropische Prozesse künstlerisch darstellen. Diese sah er durch den Menschen vorangetrieben, der mit radikalen Eingriffen die Natur fortlaufend umwandelt.

Die Kunstschaffenden in der Gruppenausstellung Entropia beschäftigen sich mit den Eingriffen des Menschen in die Natur und wie sich diese irreversibel verändert. Sie zeigen entropische Prozesse der Verwandlung und Zerstörung, die Verstrickung des Menschen in den Kreislauf von Konsum und Abfall, Landschaften einer modifizierten Natur sowie die Transformation von Materialien. Mit diesen Bildlichkeiten rufen sie in Erinnerung, dass die Ressourcen der Natur endlich sind und durch den Menschen unwiderruflich verschwinden können.

Mit freundlicher Unterstützung von Swisslos-Fonds Basel-Stadt und Ernst Göhner Stiftung.

Ausstellungsansichten, Entropia – Von den Zeichen der Irreversibilität, Kunst Raum Riehen, 2024. Photos: Gina Folly