Motor

Kurtiert von Martin Chramosta

Die Ausstellung versammelt 12 künstlerische Positionen, deren Werke sich mit dem Begriff des Motors in seinem physischen wie geistigen Sinne auseinandersetzen. Es geht um den äusseren wie auch den inneren Antrieb. Um das Bedürfnis nach Bewegung und das Durchleuchten ihrer Motivation. Es geht um Abläufe und Getriebe, um Ströme und Maschinen. Um Richtungswechsel und Kreisläufe, um Beseelungen, Rhythmen und Reanimationen. Um Treibstoff, Motorik, Mechanik und Energie.

Nicht die Bewegungsmaschine an sich steht im Fokus der kuratorischen Auswahl des Künstlers und Kurators Martin Chramosta, vielmehr interessiert er sich dafür, welche inneren und äusseren Impulse Künstlerinnen und Künstler in ihrem Schaffen antreiben. Treibstoffe, Energieströme und Bewegungslinien durchziehen ihre Arbeiten. Im Aufeinandertreffen potenzieren sich diese – oder führen zu knisternden Entladungen. Die ausgewählten Arbeiten reichen von rhythmischen Zeichnungen über auratisch aufgeladene Malereien und Reliefs bis hin zu konzeptuellen Objekten und Installationen, die durch repetitive künstlerische Handgriffe oder technische Fertigungsprozesse entstehen. Getriebe, Gefässe und Relikte der Industriegeschichte werden natürlichen Eruptionen oder der Darstellung des menschlichen Körpers gegenübergestellt und lassen Rückschlüsse auf das Spannungsfeld von Natur, Mensch und Technik zu. Der Kunst Raum Riehen dient den Werken als Gehäuse, welches von einem konstanten Wummern und Dröhnen durchdrungen ist. Der Schall stammt von mehreren Sound- und Videoarbeiten, deren Tonspuren sich zu einem motorähnlichen Grundgeräusch überlagern. Die akustischen Quellen lassen sich erst nach und nach beim Durchschreiten der drei Ausstellungsebenen lokalisieren.