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Time, please

Sonntag, 14. Mai 2023 – Sonntag, 9. Juli 2023

Steve Bishop, Lucia Elena Průša, Michael Ray-Von, Hannah Weinberger, Angharad Williams, Jiajia Zhang

Kuratiert von Karin Borer und Daniel Kurth

Die Gruppenausstellung Time, please kreist um zeitimmanente Themen und Begriffe wie die nicht-lineare Narration, die Aufführung und das Reenactment, die Aktion und Reaktion, die Beschleunigung und die Stasis. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich in unterschiedlichen Medien mit einer veränderten Zeitwahrnehmung, die körperliche und soziale Zyklen, Automatisierung, Wiederholung und die Auseinandersetzung mit nostalgischer Vergangenheit umfasst. 

Was passiert, wenn die Zeit aus dem Korsett der Messungen und Datierungen entlassen wird? Dann folgen Ereignisse nicht mehr aufeinander und Wirkungen nicht mehr auf Ursachen – die Eindeutigkeit weicht einem Spiel der Möglichkeiten. Lücken im Prozess entstehen, wenn etwas im Dazwischen dazwischenkommt. Vielleicht bewegen wir uns nicht vorwärts, sondern zurück, nach oben, nach unten, nickend, nach links und nach rechts. Wir drehen vielleicht Runden, bilden Schlaufen, verästeln uns in Parallelwelten und labyrinthischen Gedächtnisräumen. 

Die räumlichen Settings der Künstlerin Lucia Elena Průša (*1985, lebt in Wien) und des Künstlers Michael Ray-Von (*1988, lebt in Basel) sowie die raumgreifende Videoinstallation der Künstlerin Jiajia Zhang (*1981, lebt in Zürich) werden in dieser Ausstellung als einzelne Bestandteile eines selbsterhaltenden Systems verstanden. Mit dem Betreten des Ausstellungsortes begibt man sich in einen nicht näher definierten zyklischen Organismus oder Apparat und wird Teil einer nicht-linearen Abfolge. 

Die Ausstellung beinhaltet einen cineastischen Vorführungsraum, in dem die filmischen Werke des Künstlers Steve Bishop (*1983, lebt in London), der Künstlerin Hannah Weinberger (*1988, lebt in Basel) und der Künstlerin Angharad Williams (*1984, lebt in Wales und Berlin) gezeigt werden. Die regelmässige Abfolge der Filme bildet den Takt der Ausstellung. Die filmische Anordnung läuft während der gesamten Ausstellungsdauer in einer Endlosschleife, so dass der Raum als Schrittmacher – als „Clock“ – des übergeordneten Systems fungiert. Ein akustisches Signal ist mit den anderen Ausstellungsräumen verbunden. Mit diesem Signal kann an jedem Ort innerhalb der Ausstellung der Startpunkt des nächsten Films akustisch wahrgenommen werden. Es entsteht ein zeitliches Muster – ähnlich einem Metronom oder einer Wanduhr. 

Zur Ausstellung wird eine Publikation mit einem Textbeitrag des in Zürich lebenden Künstlers Benedikt Bock (*1987, DE) erscheinen.

Ausstellungsansichten, Time, please. Kunst Raum Riehen, 2023. Photos: Gina Folly
Alle Kunstwerke © die Künstlerinnen und Künstler